Angstformen-Grundzüge der Zahnarztangst


Die allermeisten Menschen, die Angst vor dem Zahnarzt haben, können mit ihrer Angst so umgehen, dass es für sie nicht unerträglich wird. Wenn sie den Zahnarzt aufsuchen müssen, gelingt ihnen das trotz ihrer Angst. Wirklich schlimm geht es jener Minderheit, die unter einer schweren Phobie leidet, einer tief verwurzelten, lähmenden und nicht alleine durch Willenskraft beherrschbaren Angst. Dies ist eine Krankheit, die professionelle Hilfe benötigt. Botschaften wie: „Halte durch“, „Denk an den Urlaub“, „Reiß dich zusammen!“ bleiben in solchen Fällen ohne Wirkung.

Eine Phobie entsteht aus dem Gefühl eines Verlusts der Kontrolle heraus, in der Regel durch eine früher gemachte Erfahrung derselben „bedrohlichen Situation“. Mitunter wird diese Erfahrung auch von jemand anderem vermittelt (Medien, Bekannte, Verwandte etc.). Gelöst werden kann dieses Problem, indem Sie – schrittweise – die Kontrolle über die Situation zurückerobern.

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Angstformen

Einfache Angst ist eine legitime Reaktion auf das Unbekannte, das sich als Gefahr erweisen könnte. Diese Form der Angst ist weitverbreitet. Fast jeder Mensch erlebt sie von Zeit zu Zeit, meistens, wenn er nicht weiß, was auf ihn zukommt.

Furcht ist die Reaktion auf die bekannte Gefahr. („Ich weiß was der Zahnarzt tun wird, ich kenne das schon, es wird bestimmt wieder weh tun.“) Das löst eine Reaktion vom Typ „Kampf oder Flucht“ aus.

Phobie ist Furcht auf einem weit höheren Level und mit einer größeren Intensität („Ich weiß Bescheid, was ich beim Zahnarzt erleben werde, ich kann nichts dagegen tun – mir ist schlecht vor Angst/ich bin krank vor Angst.“) und wird alleine schon durch den Gedanken an den auslösenden Faktor (Zahnarzt) erzeugt. Ein Dental-Phobiker wird eine Begegnung mit dem Zahnarzt deshalb so lange hinausschieben, bis es nicht mehr anders geht oder bis ein Ereignis (starke Zahnschmerzen, Entzündung etc.) eintritt, das noch unerträglicher ist, als ihm der Zahnarztbesuch erscheint.

Es muss sehr genau zwischen der normalen ,,Angst“ (Unbehagen, innere Anspannung etc.) unserer meisten Patienten und einer echten Phobie unterschieden werden, mit der ein Zahnarzt anders umgehen muss.